Wer sich mit dem Thema Wein beschäftigt, hat vielleicht schon einmal den Begriff »ABC-Trinker« gehört. Die Abkürzung »ABC« steht in diesem Fall natürlich nicht für das uns bekannte Alphabet. In diesem Fall steht es für die in der Weinwelt aus dem Englischen stammende Redewendung »Anything but Chardonnay«. Übersetzt heißt das: »Alles außer Chardonnay«.
»Bitte keinen Chardonnay!«
So werden im Allgemeinen Menschen bezeichnet, die bei der Weinauswahl grundsätzlich alles in Betracht ziehen, nur keinen Chardonnay. Aufgekommen ist dieser Begriff dabei bereits in den 1990er Jahren. Die Gruppe der ABC-Trinker war geboren. Die Gruppe derer, die der Rebsorte Chardonnay nichts Gutes abgewinnen können, ist heute zwar deutlich kleiner, aber immer noch vorhanden. Aber woher kommt diese starke Abneigung gegen den Chardonnay überhaupt?
»Don’t believe the hype!«
Damals waren Chardonnays, anders als es heute meist der Fall ist, in der Regel eher hochprozentig. Zudem meist extrem buttrig oder cremig und durch den wenig filigranen Ausbau extrem mit Holznoten überladen. Weinliebhaber, die auf der Suche nach einer schönen Frische sowie einer gewissen Eleganz im Wein waren, wurden daher enttäuscht. Sie bemängelten den wenig ausgereiften Charakter der Weine. Der parallel vorherrschende Hype um den Chardonnay tat sein Übriges, so dass er in den Kreisen der »ABC-Trinker« als reiner »Trend- oder Modewein« galt und konsequent verschmäht wurde.