Bei der Subskription im Weinbereich handelt es sich vereinfacht gesagt um ein umgekehrtes »Buy Now, Pay Later«-Konzept. Anstatt, wie man es mittlerweile vor allem vom Online-Shopping kennt, die Ware jetzt zu kaufen und zu erhalten, aber die Option zu haben, erst später zu bezahlen, wird hier einfach andersherum verfahren. Der Kunde geht finanziell in Vorleistung, bestellt und bezahlt also einen Wein, der dann aber erst in der Zukunft zugeteilt bzw. geliefert wird. Im Englischen wird diese Art des Handels auch als »Futures« bezeichnet.
Die Subskription – ein Vorteil für das Weingut
Die Subskription, die sich ursprünglich vor allem bei Weinen aus dem Bordeaux etabliert hat, ist mittlerweile auch bei vielen anderen Weingütern aus anderen Ländern üblich. So auch bei einigen Weingütern in Deutschland. Auch hier werden die Spitzengewächse gerne schon vorab zu einem etwas reduzierten Preis zum Kauf angeboten und vom Käufer schon vor der Abfüllung bezahlt.
Dies hat insbesondere für den Winzer bzw. das Weingut wirtschaftliche Vorteile. Gerade Weine, die länger im Weingut reifen, binden nicht zwangsläufig Kapital, bis sie schließlich auf den Markt kommen. Der sonst nur durch Direktverkauf nach Release mögliche Cashflow wird so schon im Vorfeld gesichert und der Wein ist bereits lange vor der Markteinführung bezahlt.
Vorteile und Risiken für Käufer
Was für die Weingüter von Vorteil ist, muss man auf der Seite der Weinliebhaber etwas differenzierter betrachten. Der Vorteil für den Käufer liegt darin, dass er durch die Subskription oft erst die Möglichkeit hat, besonders begehrter Weine zu erwerben. Im Falle von französischen Spitzenweinen, die ohnehin nicht direkt vom Weingut, sondern von einem Händler zur Subskription angeboten werden, kann man diese sonst im freien Verkauf meist gar nicht mehr oder nur zu oft überhöhten Preisen erwerben.
So weit, so gut. Allerdings gilt es zu bedenken, dass die Subskription quasi auch eine Wette auf die Zukunft ist. Zum einen muss der Käufer hoffen, dass der Händler, bei dem er die Weine per Subskription erworben hat, zum Zeitpunkt der Lieferung durch das Weingut noch existiert, also nicht unerwartet zahlungsunfähig geworden ist. Ein weiterer Risikofaktor ist, dass es den Wein zum Zeitpunkt des Kaufs noch gar nicht gibt, man sich also auch keinen eigenen Eindruck von der angenommenen Qualität machen kann. Kurzum: Es kann passieren, dass man auf einen Wein gesetzt hat, der einem am Ende nicht schmeckt. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern bei teureren Weinen auch finanziell unerfreulich, weshalb man sich der Risiken einer Subskription bewusst sein sollte.