Wer Sauvignon Blanc sagt, muss auch Sancerre sagen. Dieses wunderbare Weinbaugebiet an der französischen Loire, benannt nach dem gleichnamigen Ort, ist weltweit bekannt für seine hervorragenden Weine und eben vor allem für den Sauvignon Blanc.
Nebenan, oder besser gesagt am anderen Ufer, liegt übrigens ein ebenso wohlklingender Name: Pouilly-Fumé, den auch wir immer wieder und vor allem gerne im Glas haben.
Sancerre und seine Rebsorten
Zurück zur Region Sancerre mit ein paar Fakten: Auf ca. 200 bis 300 m Höhe werden hier auf ca. 2.600 Hektar (Stand 2006) überwiegend, d.h. zu 80%, Weißweine angebaut. Die restlichen 20% teilen sich Rosé- und Rotweine. Für letztere war die Region übrigens bis zur Reblauskatastrophe im 19. Jahrhundert berühmt, vor allem für den Gamay.
Heute wird links der Loire neben Sauvignon Blanc auch Pinot Noir angebaut. Für die Erzeugung von Qualitätsweinen gelten strenge Ertragsbegrenzungen von 60 Hektoliter pro Hektar für Sauvignon und 55 Hektoliter pro Hektar für Pinot Noir.
Interessant zu wissen: In den 70er und 80er Jahren war der Sancerre ein absoluter Kultwein, das Synonym für Weißwein schlechthin beim studentischen Publikum der Metropolen. Die Renaissance der Region begann mit dem Erfolg der intensiven, fruchtbetonten Weine aus Neuseeland, die den Sancerre wieder auf die internationale Weinkarte brachten.
Das vielfältige Terroir in Sancerre
Den Status »Appellation d’Origine Contrôlée« (abgekürzt AOC; französisch für etwa »kontrollierte Herkunftsbezeichnung«) besitzt die Region seit 1936 für Weißweine, seit 1959 für Rotwein. Eine absolute Besonderheit und Garant für die typische mineralische Note des Sancerre ist das vielfältige Terroir. Die drei Haupttypen sind:
- Terres Blanches: Verwitterter Mergel mit hohem Anteil an Austernfossilien. Daraus entstehen leicht zugängliche und fruchtige Weine.
- Caillottes: Kalkböden, die reich an Fossilien (Seesterne) sind und kräftige, körperreiche Weine hervorbringen.
- Silex: Feuersteinböden mit Quarz- und Eisensandsteinanteilen, die den Weinen eine rauchige Note und hohe Mineralität verleihen. Dieses Terroir ähnelt im Übrigen dem von Chablis oder der Champagne.
Ein besonderer Stil
Meist werden die Sancerre-Weine in Edelstahltanks ausgebaut, um die reinen Fruchtaromen und die natürliche Frische des Sauvignon Blanc zu erhalten. Einige Winzer verwenden jedoch auch Eichenfässer, um den Weinen zusätzliche Komplexität und Tiefe zu verleihen. Sancerre-Weine zeichnen sich durch eine ausgeprägte Säure und mineralische Noten aus, die sie von anderen Sauvignon Blancs unterscheiden.
Wichtige Weingüter in Sancerre
In Sancerre befinden sich einige der renommiertesten Weingüter Frankreichs. Zu den bekanntesten gehören unter anderem:
- Domaine Vacheron: Bekannt für seine präzisen und eleganten Weine aus Sauvignon Blanc und Pinot Noir.
- Henri Bourgeois: Traditionelles Familienweingut, das seit mehr als 400 Jahren Weine von hoher Qualität herstellt und häufig Eichenfässer verwendet, um den Weinen einen komplexeren Geschmack zu verleihen.
- Alphonse Mellot: Berühmt für seine Cuvée »La Moussière«, die von den ältesten Rebstöcken des Weinguts stammt und eine perfekte Balance zwischen Kraft und Finesse aufweist.
Tipps für die Region
Wer eine Reise ins Sancerre plant, sollte nicht nur das hervorragende gastronomische Angebot nutzen (Ziegenkäse!), sondern unbedingt auch eine passende Weintour buchen oder selbst planen. Hier eine kleine Inspiration.
Und nach dem Genuss eignet sich die malerische Landschaft wunderbar, um dem Körper bei einer Radtour oder Wanderung Erholung der anderen Art zu gönnen. Die Aussichten sind sensationell – die Tourist-Information hat dazu einige Vorschläge.
Also auf ins französische Weinparadies!
Titelbild: »Lloire valley 074« by jamesonf is licensed under CC BY 2.0.
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